Schon seit längerer Zeit suchte das Museumsteam auf dem Amalienhof nach einem Göpel, den man zu Anschauungszwecken an Roß- und
Museumstagen oder auch zu verschiedenen anderen Anlässen einsetzen konnte. Göpel sind Drehvorrichtungen zum Antrieb von u.a.
landwirtschaftliche Maschinen wie Dresch- und Futterschneid- oder Schrotmaschinen und und und. Sie wurden zu einer Zeit eingesetzt
als es noch keine Motoren und auch keinen Strom gab. Das heißt also, Göpel wurden mit Muskelkraft (sprich: Zugtiere wie Pferde
Ochsen Kühe) angetrieben.
Georg Baur und Eugen Niederberger gelang es, einen solchen alten Göpel aufzutreiben und auf den Amalienhof zu bringen. Doch wie sah
dieses Gerät aus, das jahrzehntelang in einem alten Schuppen vor sich hin rostete? Nur wenige konnten sich vorstellen, dass dieser
rostige Eisengussklumpen jemals als Göpel wieder in Gebrauch genommen werden konnte.
Unter Federführung von Max Fuchs, Hans Schuster und Detlef Schultze machte sich das Amalienhofteam an die monatelange
Restaurierungsarbeiten und was nur wenige glaubten, am Ende dieser Arbeiten funktionierte der Göpel wieder einwandfrei und kann nun
für die vorgesehenen Arbeiten eingesetzt werden.
Erstmals sollte die Arbeitsweise dieses Göpels beim 15. Roßtag am 25.08.2013 als Attraktion vorgestellt werden. Auf der Marktwiese
war alles vorbereitet, Göpel und Schrotmühle standen zum Einsatz bereit, doch der Wettergott hatte an diesem Tag kein Einsehen. Es
regnete in Strömen, der Wiesenboden weichte auf, so dass der Einsatz für Pferde als Antriebskräfte zu gefährlich erschien. Bevor
Göpel und Schrotmühle zwei Tage nach dem Rosstag wieder abgebaut wurden, spannte Hans Schuster eines seine Pferde vor die Deichsel
des Göpels und zeigte den wenigen Anwesenden die Funktionsweise des Gerätes.
Wir wissen nun, das Antriebsgerät funktioniert und es wird ganz sicher spätestens beim nächsten Rosstag eingesetzt.
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