von Franziska Kuhn, Gemeindeschreiberin
Beim ersten Schnee und dem Wintereinbruch in Bartholomä sind sowohl dessen Einwohner sowie viele Freizeitsportler nicht mehr zu halten, denn es gibt
sehr viele Möglichkeiten, den Schnee mit viel Freude und Spaß in der beschaulichen Gemeinde zu nutzen.
Strahlender Sonnenschein, der den Schnee auf den Dächern der Häuser und auf den Feldern und Wiesen glitzern lässt. Eine märchenhafte Winterwelt. Bei
diesen Wetterverhältnissen sind Jung und Alt nicht mehr zu halten: Kinder fahren Schlitten, Jugendliche und Erwachsene Alpinski oder machen Langlauf und
auch die ein oder anderen Schneeschuhwanderer und Spaziergänger sind unterwegs, die einfach nur die Natur genießen.
Mit dem ersten Schneefall in Bartholomä erwacht auch das Dorf zum winterlichen Leben. Und dies nicht ohne Grund. „Das Dorf am Rande des Himmels“
ist bekannt für seine vielen Wintersportmöglichkeiten. Denn Bartholomä besitzt zum einen einen eigenen Skilift am Wirtsberg, welcher vom Skiclub
Heubach-Bartholomä e.V. betrieben wird. Zum anderen gibt es für diejenigen, die die schöne Schneelandschaft und Natur genießen wollen, vorgelegte
Winterwanderwege für Schneewanderer. Es werden ebenfalls geführte Wandertouren mit Schneeschuhen bei Erwin Goldmann angeboten.
Doch der beliebteste Wintersport in Bartholomä bei allen Altersgruppen scheint das Langlaufen zu sein und das ist kein Wunder, denn die Gemeinde unterhält
insgesamt sechs Loipen: Die Kitzing- , die Schöpfle-, die Wirtsberg-, die Bärenberg- und die Stock-Loipe. Den letzteren zweien wurde der mittlere
Schwierigkeitsgrad zugeordnet, da diese von vielen Steigungen und Abfahrten geprägt sind, weshalb sie eher fortgeschritteneren Langläufern zu empfehlen sind.
Für die weniger geübten oder für alle Einsteiger sind alle anderen Strecken gut machbar. Eine Besonderheit und auch Seltenheit ist die Nachtloipe. Diese
befindet sich am Skigelände am Wirtsberg. Dieser rund 2,5 km lange Rundkurs ist von Flutlichtern beleuchtet und von 16 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. In den späten
Abendstunden dort Langlauf zu machen, ist noch einmal ein ganz anderes Erlebnis und dieses Angebot kommt natürlich vor allem den Berufstätigen zu Gute, die
am Feierabend noch eine kleine Ablenkung an der frischen Luft suchen. Die anderen Loipen sind alle tagsüber benutzbar von 8 Uhr morgens bis 18 Uhr. Diese
Regelung der Zeiten sei wichtig, erklärte Oskar Staudenmaier, um zum einen den Jägern zu ermöglichen ungestört Wild zu erlegen, sowie um die Ruhe der Natur
und ihrer Bewohner gewährleisten zu können und vor allem dass die Loipen ungestört gepflegt werden können. Die Aufgabe des Spurens übernimmt jedes Jahr eine
Gruppe aus Bartholomäern, die dieser Tätigkeit ehrenamtlich mit viel Freude nachgehen. Zu diesem Loipenteam gehören Oskar Staudenmaier, Siegfried und Bernd
Gößele, Jürgen Häberle und Jörg Stidl. Bei gleichbleibenden Temperaturen müssen die Ehrenamtlichen nur einmal spuren, jedoch wird nach fünf bis sechs Tagen
und bei Neuschnee logischerweise noch einmal nachgespurt. Gepflegt werden die Loipen überwiegend nachts, damit die Spuren gut in den Schnee einfrieren und
natürlich auch aus dem Grund, dass keine Langläufer mehr unterwegs sind und so das Loipenteam ungestört spuren kann. Um alle sechs Loipen mit dem
Loipenpflegegerät zu spuren, benötigt man ca. acht Stunden. Die Gemeinde hat sich diesen Winter ein neues Gerät angeschafft, da das alte schon mehr als 25
Jahre lang im Einsatz war und dadurch reparaturanfällig geworden ist. Das neue Loipenspurgerät ist vom Hersteller Kässbohrer und nennt sich „Pisten
Bully 100“. Es besitzt 170 PS, einen Mercedesmotor und zählt 3.800 Betriebsstunden. Die Gemeinde Bartholomä erwarb das Gerät von der Hornbahn GmbH aus
Bad Hinderlang im Allgäu. Der Pisten-Bully fährt mit Gummiketten, welche verträglicher für die Natur sind. Das neue Gerät wurde vom ehrenamtlichen Loipenteam,
dem Bürgermeister Thomas Kuhn mit dem Gemeinderat und dem Team des Gemeindebauhofs eingeweiht und in Dienst gestellt. Alle Anwesenden waren sehr begeistert
und konnten es kaum abwarten das neue Spurgerät auszuprobieren. Die Anschaffungskosten von insgesamt rund 60.000 € sind im Hinblick auf den großen
Nutzen für viele Freizeitsportler und Gäste gerechtfertigt. Auch die Sprit- und Reparaturkosten übernimmt die Gemeinde. Da Bartholomä nicht bloß für die
Anschaffung, sondern auch für die Erhaltung der Loipen Geld aufbringt, werden die Langläufer durch die sogenannte „Aktion Loipe“ aufgefordert,
freiwillig einen kleinen Beitrag für dieses tolle Angebot zu leisten. So ist bemerkenswert, dass auf dem Albuch, der Albhochfläche durchschnittlich je nach
Winterdauer zwischen 2.500 € und 4.000 € im Jahr gespendet werden. Werbung für die Nutzung der Loipen und das Spenden wird mit Flyern und
Landkarten, die die Standpunkte der verschiedenen Loipen zeigen, gemacht. Die Flyer und Karten werden von der Touristikgemeinschaft Sagenhafter Albuch
herausgegeben. Zu dieser Gemeinschaft gehören die Gemeinden Heubach, Essingen, Bartholomä, Steinheim und Königsbronn. Diese Gemeinden hoffen auf viele
Besucher und Nutzer der Loipen und natürlich auf gute Wetterverhältnisse und viel Schneevorkommen.
Also Skier anschnallen und ab geht’s ins Schneevergnügen!