Am vergangenen Sonntag wurde bei zwei Veranstaltungen den Opfern der Kriege gedacht:
Während am Vormittag die Gedenkfeier am Ehrenmal auf dem Wirtsberg traditionell die gefallenen und vermissten Soldaten der
Weltkriege in den Blick nahm, wurde beim ökumenischen Friedensweg am Abend vor allem darüber nachgedacht, was den Frieden
auszeichnet.
Auf dem Wirtsberg erinnerte Bürgermeister Thomas Kuhn in seiner Ansprache an die geschichtlichen Ereignisse und vor allem an die
Schrecken des Zweiten Weltkriegs, der vor 80 Jahren mit dem deutschen Überfall auf unser Nachbarland Polen begann. Dieser Krieg
endete in unbeschreiblichem Leid und führte zur Teilung unseres Vaterlandes. Vor 30 Jahren fiel in einem friedlichen Prozess der
Menschen die Mauer zwischen beiden deutschen Staaten. Doch gibt es in Teilen unserer Gesellschaft wieder nationale Strömungen,
Propaganda, Terroranschlag auf eine Synagoge, Mord und Morddrohungen an Politiker, die sich für unsere Demokratie, für unser
freies, weltoffenes und friedvolles Land einsetzen. Manche rufen wieder nach der teilenden Mauer, manche wünschen sich einen
Rechtsextremismus herbei – und viele, zu viele schweigen, so Bürgermeister Kuhn.
Als Zeichen der Erinnerung, der Mahnung und der Hoffnung legte er namens der Bürgerschaft am Ehrenmal einen Kranz nieder.
Der Musikverein intonierte sodann das Stück „Ich hatt' einen Kameraden“, während die Abordnung der Vereine zur
Würdigung der gefallenen und vermissten Soldaten die Fahnen senkte.
Am frühen Abend fanden sich viele Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Jugendliche und Familie zu einem bewegenden Friedensweg
am Rathaus zusammen. Nach einer Begrüßung der Teilnehmer, einem kurzen Impuls und dem schönen Liedbeitrag des Chors „One
Voice“ „Frieden auf Erden, Frieden in mir..“ machten sich mehr als 100 Menschen mit Kerzen, Lampen und Laternen
auf den Weg zur Aussegnungshalle auf.
Nach einem weiteren Impuls von Sandra Kühnhöfer und Kathrin Hoffmann und einem gemeinsam gesungenen Friedenskanon präsentierten
Schülerinnen und Schüler des Rosensteingymnasiums Heubach in der Aussegnungshalle Strophen des Antikriegsgedicht von Matthias
Claudius und drei historische Szenen. Bemerkenswert ist, dass diese drei Stücke von den Schülern des Literatur- und Theater-Kurses
selber geschrieben und mit Unterstützung ihres Lehrers, Dieter Hahn, geprobt wurden.
Pfr. Tino Hilsenbeck, Laszlo Hoffmann und Armin Duschek trugen namens der beiden Kirchengemeinden sodann Fürbitten vor und sprachen
den Segen und der Chor „One Voice“ umrahmte harmonisch und stimmig auch diesen Teil des Friedensweges in der
Aussegnungshalle.
Abschließend dankte Bürgermeister Kuhn allen anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, dass sie sich dem Frieden widmen und mit dem
Friedensweg ein wichtiges und positives Zeichen setzen, er dankte den beiden Kirchengemeinden und hier vor allem den Ehrenamtlichen
des ökumenischen Liturgiekreises für die Vorbereitung des Friedenswegs, dem Chor „One Voice“ unter Leitung von Caroline
Kuhn für die schöne Musik, der Feuerwehr und dem Gemeindebauhof für den Sicherheitsdienst und vor allem den Schülerinnen und
Schülern des Theater- und Literaturkurses, die alle kräftigen Applaus für ihren Auftritt erhielten.